Dienstag, 31. Januar 2012

Zwischenseminar und Urlaub

4 T-shirts, 5 Unterhosen, 4 Paar Socken, 1 Pulli, 1 Jeans und Sportklamotten: Das war meine Ausrüstung für die drei Wochen, die ich fern von Munaychay verbrachte.

Mit Tim flog ich am 9. Januar nach Lima, wo wir Alfonso trafen, der schon vorher zu seiner Oma gereist war. Am Abend stand erstmal ein Fußballmatch auf Kunstrasen mit Alfonsos Cousins und Onkeln an. Wir pennten dann bei Alfonsos Oma. In diesen zwei Tagen kriegten wir unglaublich viel und unglaublich gut zu essen, da wir bei jedem Mahl von einem anderen Onkel eingeladen wurden. Neben dem Essen wird mir vor allem der unglaublich dichte und ohne Regeln funktionierende Verkehr Limas in Erinnerung bleiben.

Dann gings aber schon am nächsten Tag raus aus dem Schlaraffenland – unser Weltwärts-Zwischenseminar stand an. Dafür fuhren wir über Nacht 11 Stunden mit dem Bus, ehe wir im Morgengrauen Oxapampa erreichten, eine kleine Stadt am Rande des Dschungels.











Von dort nahmen wir ein Taxi, das uns eine Stunde weit, zum Sozialprojekt Prosoya fuhr. Hier verbrachten wir eine Woche, bei dauerndem Nieselregen mit mehr oder weniger hartem Arbeiten. Wir lernten viele neue Leute kennen und gleichzeitig auch ihre Projekte in Bolivien und ganz Peru.











Nach einer Woche war das Seminar vorbei und der Urlaub begann. Über Lima, Guayaquil, Bogotá flogen Tim und ich nach Cali, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, wo wir unsere Freunde vom Vorbereitungsseminar besuchten. Erst einmal wurden wir vom Klima dort überrascht, man musste jeden Tag duschen! Ein ungewohnter Vorgang für uns. Wir wurden richtig nett empfangen und aufgenommen, viele Projekte wurden uns vorgestellt und wir reisten auch selbst einmal außerhalb von Cali herum, wo viel Natur ist. Von der Gefahr und hohen Mordrate Calis spürten wir noch allzu viel, wir wurden nicht einmal überfallen.











An einem Tag wurde ein Fußballspiel zwischen uns deutschen Freiwilligen und Kolumbianern organisiert. Ein tolles Erlebnis und ein verdienter 5 – 4 Sieg für Deutschland, zu dem ich zwei Tore besteuern konnte.


















An einigen Tagen begleiteten wir auch unsere Freunde zu ihren Arbeitsstellen, so sahen wir ein Kinderdorf, eine Schule und das eigene Projekt von „Schule fürs Leben“ eine Schule aus Bambus.


















Nach neun Tagen dort hieß es aber auch schon wieder: Zurück nach Urubamba, zurück zur Arbeit. Auf jeden Fall ein richtig toller Urlaub mit coolen Leuten.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Einen Tag als Tía

Als mich Tía Zulma fragte, ob ich ihren Job für einen Tag übernehmen könnte, weil sie nach Cusco fahren würde, sagte ich natürlich sofort ja. Die Arbeit der Tías sieht schon als Außenstehender richtig hart aus, aber ich wollte es auch einmal richtig erleben.

So stand ich um halb 7 auf und löste die Tía ab. Trotz Ferien stehen die Kinder und die Tía jeden Tag um 6 Uhr auf. Ich frühstückte zwei kleine Brötchen und eine Tasse Milchkaffee mit den Kindern. Dann spielten sie ein bisschen mit Murmeln draußen.











Um 10 Uhr ging ich mit den Kindern in den Hühnerstall vom Agrarzentrum unterhalb von Munaychay. Zwei Stunden lang kratzten wir die fünf Zentimeter dicke Hühnerkacke-Schicht ab und transportierten sie in Schubkarren zum Kompost.











Um 12 Uhr musste ich das Mittagessen aus der Küche holen und wir aßen dann Reis mit einer Kürbispampe. Absolut nicht mein Lieblingsessen, aber da ich so Hunger hatte, aß ich trotzdem ordentlich viel.

Am Nachmittag beschäftigten sich die Kinder eine Weile selbst, ich war auch schon ziemlich müde. Dann wollten sie Verstecken mit mir spielen.

Für den Nachmittag hatte ich von der Küche Mazamorra Durazno, eine Art Pfirsichwackelpudding, gekriegt, den ich dann zubereitete. Wir aßen ihn draußen in der Sonne, dann ließ ich die Kinder wieder spielen und schaute zu.


















Am Abend machte ich dann das Mittagessen nochmal warm und wir setzten uns zum Essen hin. Um 7 Uhr kam Tía Zulma zurück und meine 12 Stunden als Tía waren vorbei. Eine wirklich interessante Erfahrung! Mein Respekt von der Arbeit der Tías ist noch weiter gewachsen, da sie einfach 3 Wochen am Stück 24 Stunden am Tag mit den Kindern zusammenarbeiten. Das ist ein echt harter Job!

Ich ging nach meinem 12-Stunden-Praktikum auch gleich schlafen, weil ich so müde war. Trotzdem hat mir der Tag großen Spaß gemacht.